Rassismus ist überall in unserer Gesellschaft präsent. Wir sind alle rassistisch sozialisiert. Dies legen wir auch als Mediator*innen nicht einfach ab. Inwieweit gefährdet das unsere Allparteilichkeit? Wie können wir eine rassismuskritische Haltung entwickeln und wie können wir Rassismus in der Mediation begegnen?
Mit diesen Fragen haben wir uns 2022 in unserem Artikel „Wie Mediator*innen diskriminierungssensibel sein können – und wieso sie es sein müssen“ in der Zeitschrift „Spektrum der Mediation“ beschäftigt.
Einer der größten Fehler, den Mediator*innen machen können, ist davon auszugehen, dass sie keine rassistischen Einstellungen hätten. Denn Stereotype und Vorurteile gehören zu unserem impliziten Wissen und beeinflussen – auch unbewusst – unser Handeln.
Für uns ist klar: Eine mediative Haltung sollte immer auch eine rassismuskritische Haltung sein.
Dies braucht vor allem Übung, Selbstreflexion und die Einsicht, dass wir alle noch viel mehr lernen müssen. Rassismus sowie die Auseinandersetzung mit anderen gesellschaftlichen Diskriminierungsformen müssen für Mediator*innen letztlich selbstverständlich werden, um so auch einen Beitrag für gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu leisten.